The Book of Common Prayer
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    Das Allgemeine Gebetbuch
The Book of Common Prayer in German (1892)

 

Die Ordnung
für die
Verwaltung des Heiligen Abendmahles
oder der
Communion.


¶ Wenn der Geistliche weiß, daß unter denen, welche zur Theilnahme am Heiligen Abendmahle kommen, Jemand ist, der öffentlich ein ruchloses Leben führt, oder seinem Nächsten in Wort oder That Unrecht zugefügt hat, so daß er der Gemeinde zum Ärgerniß gereicht; so soll er ihm kundthun, daß er sich nicht erkühne, zum Tisch des Herrn zu kommen, bis er öffentlich bekannt hat, daß es ihm leid thue, und er sein voriges böses Leben zu bessern gedenke, auf daß der Gemeinde damit Genüge geleistet werde; daß er auch Ersatz geleistet habe denen, welchen er Unrecht oder Schaden gethan hat, oder zum mindesten erkläre, daß es sein fester Vorsatz sei, dieses sobald als möglich zu thun.

¶ Dasselbe Verfahren soll der Geistliche bei denjenigen anwenden, an welchen er gewahr wird, daß Haß und Bosheit zwischen ihnen herrscht. Er soll ihnen nicht erlauben zum Tisch des Herrn zu kommen, bis er weiß, daß sie sich ausgesöhnt haben. Und wenn einer von denen, welche so im Streit liegen, willens ist, vom Grunde seines Herzens alles zu vergeben, was der Andre gegen ihn gefehlt hat, und auch an seinem Theile Ersatz zu leisten für das, was er selbst verschuldet hat; der andere Theil dagegen sich nicht zu einer gottseligen Vereinbarung überreden lassen will, sondern in seiner Widerspänstigkeit und Bosheit verharret: dann soll der Geistliche den Reuigen zum Heiligen Abendmahle zulassen, nicht aber den Halsstarrigen. Doch ist hierbei vorausgesetzt, daß jeder Geistliche, welcher nach diesen Bestimmungen Jemanden vom Heiligen Abendmahle zurückweist, dem Bischof spätestens binnen vierzehn Tagen einen Bericht über den betreffenden Fall einzureichen hat.

¶ Der Tisch soll zur Feier des Heiligen Abendmahles mit einem reinen, weißen Leintuche bedeckt sein, und entweder im Schiff oder Chor der Kirche stehn. Und der Geistliche steht an der rechten Seite des Tisches, oder da wo das Morgen- und Abend-Gebet gelesen wird, und betet, während die Gemeinde kniet, das Gebet des Herrn und die folgende Collekte. Doch kann das Vater Unser hier ausgelassen werden, wenn das Morgen~Gebet unmittelbar vorhergegangen ist.
 

 

Vater unser, der Du bist im Himmel: Geheiliget werde Dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser täglich Brod gieb uns heute; und vergieb uns unsere Schulden, wie wir vergeben unsern Schuldigern; Und führe uns nicht in Versuchung, Sondern erlöse uns von dem Übel.   Amen.
 

Lord's Prayer

Die Collekte.

Allmächtiger Gott, dem alle Herzen offenbar, alle Begehren kund, und vor dem keine Geheimnisse verborgen sind: Reinige die Gedanken unserer Herzen durch die Eingebung Deines Heiligen Geistes, daß wir Dich völlig lieben und Deinen heiligen Namen würdig erheben mögen; durch Jesum Christum unsern Herrn. Amen.

¶ Dann soll der Geistliche, zur Gemeinde gewandt, mit deutlicher Stimme die Zehn Gebote verlesen, und die Gemeinde, auf den Knien bleibend, nach jedem Gebote Gott um Vergebung früherer Übertretungen und um Gnade zur künftigen Erfüllung des Gesetzes anflehen.

¶ Wenn in einer Kirche an einem und demselben Tage das Heilige Abendmahl mehr als einmal gefeiert wird, so dürfen die Zehn Gebote bei der Früh~Communion ausgelassen werden, vorausgesetzt, daß das ganze Amt an dem betreffenden Tage einmal verwaltet werde. Läßt man aber die Zehn Gebote weg, so soll dennoch die Summa des Gesetzes, mit den Worten: „Höret, was unser Herr Jesus Christus spricht,” anfangend, gelesen werden.
 

Collect for Purity

Geistlicher:

Gott redete diese Worte und sprach: Ich bin der Herr, dein Gott: du sollst keine andern Götter haben neben mir.
    Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und neige unsre Herzen zu halten dies Gebot.
    Geistl.: Du sollst dir kein Bildniß, noch irgend ein Gleichniß machen, weder deß, das oben im Himmel, noch deß, das unten auf Erden, oder deß, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsuchet der Väter Missethat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und thue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieb haben und meine Gebote halten.
    Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und neige unsre Herzen, zu halten dies Gebot.
    Geistl.: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbrauchet.
    Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und neige unsre Herzen, zu halten dies Gebot.
    Geistl.: Gedenke des Sabbathtages, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten, und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbath des Herrn, deines Gottes. Da sollst du kein Werk thun, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der in deinen Thoren ist. Denn in Sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht, und das Meer, und Alles, was darinnen ist; und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbathtag und heiligte ihn.
    Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und neige unsre Herzen, zu halten dies Gebot.
    Geistl.: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest im Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.
    Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und neige unsre Herzen, zu halten dies Gebot.
    Geistl.: Du sollst nicht tödten.
    Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und neige unsre Herzen, zu halten dies Gebot.
    Geistl.: Du sollst nicht ehebrechen.
    Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und neige unsre Herzen, zu halten dies Gebot.
    Geistl.: Du sollst nicht stehlen.
   
Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und neige unsre Herzen, zu halten dies Gebot.
    Geistl.: Du sollst kein falsches Zeugniß reden wider deinen Nächsten.
    Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und neige unsre Herzen, zu halten dies Gebot.
    Geistl.: Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses; laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes, noch seiner Magd, noch seines Ochsen, noch seines Esels, noch Alles, was dein Nächster hat.
    Gem.: Herr, erbarm Dich über uns, und schreibe diese Deine Gebote in unsre Herzen, wir bitten Dich.

¶ Dann mag der Geistliche sagen
 

Ten Commandments

Höret auch, was unser Herr Jesus Christus spricht:

Du sollst lieben Gott, Deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüth. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. In diesen zween Geboten hanget das ganze Gesetz und die Propheten.

Lasset uns beten:

O allmächtiger Herr und ewiger Gott, wir bitten Dich, Du wollest beides unsere Herzen und Leiber also lenken, heiligen und regieren, und in den Wegen Deines Gesetzes und der Uebung Deiner Gebote erhalten, daß wir unter Deinem allmächtigen Schutz mögen bewahrt bleiben an Leib und Seele jetzt und allezeit; durch Jesum Christum unsern Herrn und Heiland.   Amen.

¶ Dann soll die Collekte des Tages gebetet werden, Und unmittelbar nach der Collekte liest der Geistliche die Epistel, indem er Spricht : „Die Epistel (oder: Der an Stelle der Epistel bestimmte Abschnitt der Heiligen Schrift) stehet geschrieben in dem —— Kapitel des —— wo sie beim —— Verse also beginnt.” Nach der Verlesung Spricht er: „Hier endet die Epistel.” Darauf erhebt Sich die Gemeinde, und der Geistliche verliest das Evangelium, indem er spricht: „Das heilige Evangelium stehet geschrieben im —— Kapitel des —— wo es beim —— Verse also beginnt.”

¶ Hier wird gesprochen oder gesungen:

Ehre sei Dir, o Gott.

¶ Dann soll daß Glaubensbekenntniß, welches gewöhnlich das Nicäische genannt wird, oder aber dss Apostolische gesprochen werden. Doch darf das Glaubensbekenntniß ausgelassen werden, wenn es unmittelbar vorher im Morgen-Gebet gesprochen worden ist. Jedenfalls aber muß das Nicäische Glaubensbekenntniß Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten und am Trinitatis-Sonntage gesprochen werden.
 

Summary of the Law

Ich glaube an Einen Gott, den Allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erden, und aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge.
    Und an Einen Herrn Jesum Christum, den eingeborenen Sohn Gottes, gezeugt aus dem Vater vor allen Zeiten, Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott von wahrem Gott, geboren, nicht geschaffen, Eines Wesens mit dem Vater, durch welchen alle Dinge gemacht sind; der um uns Menschen und unsrer Seligkeit willen vom Himmel gekommen und Fleisch geworden ist vom Heiligen Geiste, aus Maria der Jungfrau, und Mensch geworden; auch gekreuzigt wurde für uns unter Pontio Pilato, und gelitten hat und begraben wurde; auferstanden am dritten Tage nach der Schrift, aufgefahren gen Himmel, sitzet zur Rechten des Vaters; und wird wiederkommen mit Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Todten; des Reich kein Ende haben wird.
    Und ich glaube an den Heiligen Geist, den Herrn, der da lebendig macht, der von dem Vater und dem Sohne ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht wird, der durch die Propheten geredet hat. Ich glaube an Eine heilige, allgemeine, apostolische Kirche. Ich bekenne Eine Taufe zur Vergebung der Sünden, und warte auf die Auferstehung der Todten, und das Leben der zukünftigen Welt.   Amen.

¶ Dann soll der Geistliche der Gemeinde ankündigen, welche Feiertage oder Fasttage während der folgenden Woche zu beobachten sind auch (wenn Veranlassung dazu da ist) die Communion anzeigen, und die Aufgebote sowie andere Angelegenheiten abkündigen.

¶ Hierauf soll die Predigt folgen. Nach derselben soll der Geistliche, wenn die Feier des Heiligen Abendmahles stattfindet, sich wieder zum Tisch des Herrn begeben, und das Offertorium eröffnen, indem er, nach Gutdünken, eine oder mehrere der folgenden Bibelstellen liest. Diese Bibelstellen können auch bei irgend welcher Gelegenheit im öffentlichen Gottesdienste gebraucht werden, wenn die Opfer der Gemeinde gesammelt werden.
 

Nicene Creed

Gedenket der Worte des Herrn Jesu als er sagte: Geben ist seliger denn Nehmen.   Apostelgesch. 20, 35.
    Lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen, und euren Vater im Himmel preisen.   Matth. 5, 16.
    Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen, und da die Diebe nach graben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen, und da die Diebe nicht nach graben noch Stehlen.   Matth. 6, 19. 20.
    Alles nun, das ihr wollet, daß euch die Leute thun sollen, das thut ihr ihnen; das ist das Gesetz und die Propheten.   Matth. 7, 12.
    Es werden nicht Alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen thun meines Vaters im Himmel.   Matth. 7, 21.
    Zachäus trat dar, und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und so ich Jemand betrogen habe, das gebe ich vierfältig wieder.   Luc. 19, 8.
    Welcher ziehet jemals in den Krieg auf seinen eigenen Sold? Welcher pflanzet einen Weinberg, und isset nicht von seiner Frucht? Oder welcher weidet eine Heerde, und isset nicht von der Milch der Heerde?   1. Cor. 9, 7.
    So wir euch das Geistliche säen, ist es ein großes Ding, ob wir euer Leibliches ernten?   1. Cor. 9, 11.
    Wisset ihr nicht, daß die da opfern, essen vom Opfer, und die des Altars pflegen, genießen des Altars? Also hat auch der Herr befohlen, daß, die das Evangelium verkündigen, sollen sich vom Evangelio nähren.   1. Cor. 9, 13. 14.
    Wer da kärglich säet, der wird auch kärglich ernten; und wer da säet im Segen, der wird auch ernten im Segen. Ein Jeglicher nach seiner Willkür, nicht mit Unwillen, oder aus Zwang: denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.   2. Cor. 9, 6. 7.
    Der unterrichtet wird mit dem Wort, der theile mit allerlei Gutes dem, der ihn unterrichtet. Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten. Denn was der Mensch säet, das wird er ernten.   Galat. 6, 6. 7.
    Als wir denn nun Zeit haben, so lasset uns Gutes thun an Jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.   Galat. 6, 10.
    Es ist ein großer Gewinn, wer gottselig ist und lässet ihm genügen. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen.   1. Tim. 6, 6, 7.
    Den Reichen von dieser Welt gebiete, daß sie gerne geben, behülflich seien, Schätze sammeln, ihnen selbst einen guten Grund auf's Zukünftige, daß sie ergreifen das ewige Leben.   1. Tim. 6, 17. 18. 19.
    Gott ist nicht ungerecht, daß er vergesse eures Werkes und Arbeit der Liebe, die ihr bewiesen habt an seinem Namen, da ihr den Heiligen dienetet und noch dienet.   Hebr. 6, 10,
    Wohlzuthun und mitzutheilen, vergesset nicht; denn solche Opfer gefallen Gott wohl.   Hebr. 13, 16.
    Wenn Jemand dieser Welt Güter hat, und siehet seinen Bruder darben, und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibet die Liebe Gottes bei ihm?   1. Joh. 3, 17,
    Von deinen Gütern hilf den Armen, und wende dich nicht von den Armen, so wird dich Gott wieder gnädig ansehen.   Tob. 4, 7.
    Wo du kannst, da hilf den Dürftigen. Hast du viel, so gib reichlich; hast du wenig, so gib doch das Wenige mit treuem Herzen. Denn du wirst sammeln einen rechten Lohn in der Noth.   Tob. 4, 8. 9,
    Wer sich des Armen erbarmet, der leihet dem Herrn, der wird ihm wieder Gutes vergelten.   Sprüche 19, 17.
    Wohl dem, der sich des Dürftigen annimmt, den wird ber Herr erretten zur bösen Zeit.   Psalm 41, 1.
    Sage den Kindern Israel, daß sie mir ein Hebopfer geben; und nehmet dasselbe von Jedermann, der es williglich gibt.   5. Mose 25, 2.
    Du sollst nicht leer vor dem Herrn erscheinen. Ein Jeglicher nach der Gabe seiner Hand, nach dem Segen, den dir der Herr, dein Gott, gegeben hat.   5. Mose 16, 16. 17.
    Dir gebühret die Majestät und Gewalt, Herrlichkeit, Sieg und Dank. Denn Alles, was im Himmel und auf Erden ist, das ist Dein. Dein ist das Reich, und Du bist erhöhet über Alles zum Obersten.   1. Chron. 29, 11.
    Denn von Dir ist es Alles gekommen, und von Deiner Hand haben wir Dir's gegeben.   1. Chron. 29, 14.

¶ Während diese Bibelstellen vorgelesen werden, sollen die Diakonen, Kirchenvorsteher, oder andere geeignete Personen, welche dafür bestimmt sind, die Almosen für die Armen und andere Opfer der Gemeinde in einem schicklichen, vom Kirchspiel dazu angeschafften Becken sammeln und dasselbe dem Priester ehrerbietig überreichen, der es demüthig darbringen und auf den Altar stellen soll.

¶ Und dann soll der Priester so viel Brot und Wein auf den Tisch stellen, als er für genügend erachtet.

¶ Wenn die Almosen und Opfer dargebracht werden, kann ein Choral oder ein Offertoriengesang in den Worten der Heiligen Schrift aber dieses Gebetbuches, nach Anweisung des Geistlichen, gesungen werden.

¶ Dann soll der Priester sprechen:
 

Offertory Sentences
    Lasset uns beten für das Heil der streitenden Kirche
Christi:

Allmächtiger und ewiger Gott, der Du uns durch Deinen heiligen Apostel gelehret hast, Gebet, Fürbitte und Danksagung zu thun für alle Menschen: wir bitten Dich demüthiglich: (Nimm unsere Almosen und Opfer gnädig an, und*) höre dies unser Gebet, das wir Deiner göttlichen Majestät darbringen. Wir flehen zu Dir: Erfülle immerwährend Deine allgemeine Kirche mit dem Geist der Wahrheit, der Einigkeit und des Friedens; und verleihe, daß Alle, die Deinen Namen bekennen, einmüthig in der Wahrheit Deines heiligen Wortes seien, und in Eintracht und göttlicher Liebe wandeln mögen. Wir bitten Dich ebenfalls, lenke und regiere Du die Herzen aller christlichen Regenten, auf daß sie redlich und ohne Ansehen der Person Recht sprechen, zur Strafe der Bosheit und des Lasters, und zur Erhaltung Deiner wahren Religion und Tugend. Gieb Gnade, o himmlischer Vater, allen Bischöfen und andern Geistlichen, daß sie durch beides, Lehre und Wandel, Dein allein wahres und lebendiges Wort verkündigen und Deine heiligen Sakramente recht und geziemend verwalten mögen. Verleihe Deinen himmlischen Segen Deinem ganzen Volke; insonderheit aber dieser hier versammelten Gemeinde; daß sie allezeit Dein heiliges Wort mit sanftmüthigen Herzen und in gebührender Ehrfurcht hören und annehmen; und Dir wahrhaftig dienen mögen in Heiligkeit und Gerechtigkeit bis an ihr Ende. Auch bitten wir Dich demüthigst, o Herr, daß Du nach Deiner Güte mit Trost und Hilfe erscheinen wollest allen Denen, welche in diesem wandelbaren Leben in Roth, Kümmerniß, Armuth, Krankheit oder anderen Anfechtungen sich befinden. Und wir preisen auch Deinen heiligen Namen für alle Deine Knechte, die in Glauben und Gottesfurcht aus diesem Leben abgeschieden sind; und bitten Dich: Gieb uns Gnade, ihrem Vorbilde also nachzufolgen, daß wir mit ihnen Deines Himmelreiches mögen theilhaftig werden. Das gieb uns, himmlischer Vater, mit unsers einigen Mittlers und Fürsprechers Jesu Christi willen.   Amen.

¶ Zur Zeit der Feier des Heiligen Abendmahls soll der Priester die Gemeinde folgendermaßen vermahnen. Doch kann diese Vermahnung ausgelassen werden, wenn sie schon einmal an einem Sonntage in demselben Monate gebraucht worden ist.
 

Prayer for the Whole State of Christ's Church

 

 

    * Falls keine Almosen oder Opfer vorhanden sind, werden die Worte „Nimm unsere Almosen und Opfer gnädig an, und” ausgelassen.

Geliebte in Christo! Ihr, die ihr gewillt seid, zu der heiligen Communion des Leibes und Blutes unseres Heilandes Christi zu kommen, müßt bedenken, wie Sankt Paulus Alle ermahnt, sich selbst zu prüfen und mit allen Fleiß zu erforschen, bevor sie sich unterwinden von diesem Brod zu essen und von diesem Kelch zu trinken. Denn, wie die Wohlthat groß ist, wenn wir dies heilige Sakrament in aufrichtiger Buße und mit lebendigem Glauben empfangen; so ist auch die Gefahr groß, wenn wir dasselbe unwürdig genießen. Derhalben richtet euch selbst, Geliebte, damit ihr nicht vom Herrn gerichtet werdet; thut aufrichtig Buße über eure vorigen Sünden; ergreift mit lebendigem und unwandelbarem Glauben Christum unsern Heiland; erneuert euer Leben und bleibt in vollkommener Liebe mit allen Menschen; auf daß ihr würdige Theilnehmer dieser heiligen Geheimnisse sein möget. Und vor Allem saget demüthig und inbrünstig Dank Gott dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste für die Erlösung der Welt durch das Leiden und Sterben unseres Heilandes Christi, der, beides Gott und Mensch, sich selbst erniedrigt hat zum Tode, ja zum Tode am Kreuz für uns elende Sünder, die in Finsterniß und Schatten des Todes saßen; auf daß Er uns zu Gottes Kindern machte und uns zum ewigen Leben erhöhete. Denn zu dem Ende, daß wir allezeit gedenken möchten der unermeßlich großen Liebe unsers Herrn und einigen Heilandes Jesu Christi, der so für uns den Tod erlitten hat, und der unzählbaren Wohlthaten; welche Er durch Sein theures Blutvergießen uns erworben; hat Er diese heiligen Sakramente eingesetzt und verordnet, als ein Unterpfand Seiner Liebe und zum beständigen Gedächtniß Seines Todes, uns zu großem und ewigem Troste. Darum, so lasset uns Ihm sammt dem Vater und dem Heiligen Geiste (wie wir zu thun verbunden sind) immerdar Dank sagen, Seinem heiligen Willen und Gefallen uns völlig unterwerfen und uns befleißigen, alle Tage unsres Lebens Ihm zu dienen in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.   Amen.

¶ Dann soll der Priester zu denen, welche kommen, um das Heilige Abendmahl zu genießen, also sprechen:

Ihr, die ihr aufrichtig und ernstlich eure Sünden bereuet, und in Liebe und Eintracht mit eurem Nächsten Lebt, und entschlossen seid, ein neues Leben zu führen, den Geboten Gottes zu folgen und forthin in Seinen heiligen Wegen zu wandeln: tretet im Glauben herzu, dies heilige Sakrament zu eurem Troste zu empfangen; und in Andacht knieend, bekennet dem allmächtigen Gott demüthiglich eure Sünden.

¶ Dann soll von dem Priester, sowie von allen denen, welche willens sind, das Heilige Abendmahl zu empfangen, während sie in Andacht knien, die folgende allgemeine Beichte gethan werden:
 

Exhortation
Allmächtiger Gott, Vater unsers Herrn Jesu Christi, Schöpfer aller Dinge, Richter aller Menschen; wir bekennen und beklagen unsere vielfachen Sünden und gottloses Wesen, damit wir uns je und je in Gedanken, Worten und Werken wider Deine göttliche Majestät auf das Schwerste vergangen und Deine Ungnade und gerechten Zorn wider uns erreget haben. Aber unsere Missethaten sind uns von Herzen Leid und reuen uns sehr; ihr Andenken betrübt uns; ihre Last beschwert uns über die Maaßen. Erbarm Dich unser, o barmherziger Vater; um Deines Sohnes unsers Herrn Jesu Christi willen; vergieb uns Alles, was dahinten liegt; und gieb, daß wir hinfort Dir allezeit dienen und wohlgefallen mögen, durch Erneuerung unsres Lebens, zur Ehre und zum Preise Deines Namens; durch Jesum Christum unsern Herrn. Amen.

¶ Dann soll der Priester (der Bischof, wenn er gegenwärtig ist) sich erheben und, der Gemeinde zugewandt, sprechen:
 

Confession
Der allmächtige Gott, unser himmlischer Vater, der nach Seiner großen Barmherzigkeit Vergebung der Sünden allen denen verheißen hat, die mit herzlicher Buße und wahrem Glauben sich zu ihm bekehren; erbarme Sich über euch; begnadige und erledige euch aller eurer Sünden; stärke und befestige euch in allem Guten; und bringe euch zum ewigen Leben; durch Jesum Christum unsern Herrn.   Amen.

¶ Dann soll der Priester sagen :
 

Absolution
    Höret, wie tröstliche Worte Christus unser Heiland allen denen zuspricht, die sich wahrhaftig zu Ihm bekehren:

Kommet her zu mir Alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.   Matth. 11, 28.
    Also hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß Alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.   Joh. 3, 16.

Höret auch, was Sankt Paulus sagt:

    Das ist je gewißlich wahr, und eilt theuer, werthes Wort, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen.   1. Tim. 1, 15.

Höret auch, was Sankt Johannes sagt:

    Ob Jemand sündiget, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist; und derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünden.   1. Joh. 2, 1. 2.

¶ Darnach soll der Priester fortfahren, indem er spricht:

    Erhebet eure Herzen!
    Gem.: Wir erheben sie zum Herrn.
    Priester: Lasset uns danksagen dem Herrn unsern Gott.
    Gem.: Das ist würdig und recht.

¶ Dann wendet sich der Priester dem Tische des Herrn zu und fährt fort:
 

Comfortable words

Wahrhaftig würdig und recht, und unsere obliegende Pflicht ist es, Dir, Herr (heiliger Vater*), allmächtiger, ewiger Gott, allezeit und allenthalben Dank zu sagen.

¶ Hier wird die der Zeit angemessene Präfation eingeschaltet, falls eine solche besonders verordnet ist; wenn nicht, so soll unmittelbar darauf vom Priester gesprochen oder gesungen werden:

Darum mit allen Engeln und Erzengeln, und dem ganzen himmlischen Heere loben wir Deinen herrlichen Namen, immerdar Dich preisend, und sagen:
    Heilig, heilig, heilig ist Gott, Priester & Gemeindeder Herr Zebaoth; Himmel und Erde sind Seiner Ehre voll. Ehre sei Dir, o Herr, Du Allerhöchster.   Amen.

 

 
* Die Worte "heiliger Vater" sollen am Trinitatis-Sonntage ausgelassen werden.

Die Präfationen für besondere Festtage.

Am Christtag und sieben Tage darnach:

Weil Du uns zu dieser Zeit hast Jesum Christum, Deinen einigen Sohn, lassen geboren werden, der durch Wirkung des Heiligen Geistes wahrer Mensch ward von dem Wesen der Jungfrau Maria, seiner Mutter, und zwar ohne Sünde, damit Er uns von aller Sünde reinige; — darum mit allen Engeln &c.

Auf Ostern und sieben Tage darnach:

Aber über Alles sind wir verbunden, Dich zu preisen für die glorreiche Auferstehung Deines Sohnes Jesu Christi unsres Herrn; denn Er ist das wahre Osterlamm, für uns geopfert, welches hinweggenommen hat die Sünden der Welt; durch Seinen Tod hat Er den Tod zu nichte gemacht, und durch Seine Auferstehung zum Leben uns das ewige Leben wieder gebracht; — darum mit allen Engeln &c.

Auf Himmelfahrt und sieben Tage darnach:

Durch Deinen geliebten Sohn, Jesum Christum unsern Herrn, der nach Seiner glorreichen Auferstehung allen Seinen Aposteln offenbarlich erschienen und vor ihrem Augen aufgefahren ist gen Himmel, uns die Stätte zu bereiten, daß auch wir Ihm nachfahren möchten dahin, wo Er ist, und mit Ihm herrschen in Herrlichkeit; — darum mit allen Engeln &c.

Auf Pfingsten und sechs Tage darnach:

Durch Jesum Christum unsern Herrn; nach dessen wahrhaftigster Verheißung der Heilige Geist am Tage der Pfingsten vom Himmel kam, mit einem plötzlichen Brausen, als eines gewaltigen Windes, und setzte sich in der Gestalt feuriger Zungen auf die Apostel, sie zu lehren und in alle Wahrheit zu leiten; und gab ihnen beides, die Gabe verschiedener Sprachen, und die Freudigkeit mit brünstigem Eifer das Evangelium allen Völkern fort und fort zu predigen; also daß auch wir gebracht worden sind aus Finsterniß und Irrglauben zu dem hellen Lichte und der wahren Erkenntniß Deiner und Deines Sohnes, Jesu Christi; — darum mit allen Engeln &c.

Am Feste der Dreieinigkeit allein mag gesprochen werden:

Der Du ein einiger Gott, ein einiger Herr bist; nicht in Einzelheit der Person, sondern in Dreifaltigkeit eines einigen Wesens. Denn was wir von der Herrlichkeit des Vaters glauben, dasselbe glauben wir auch ohne Unterschied oder Ungleichheit von dem Sohne und dem Heiligen Geiste; — darum mit allen Engeln &c.

¶ Oder dies mag mit Beibehaltung der Worte "Heiliger Vater" im Eingange gesprochen werden:

Für das theure Sterben und Verdienst Deines Sohnes Jesu Christi unsers Herrn und für die Sendung des Heiligen Geistes des Trösters; Beide Eins mit Dir in Deiner ewigem Gottheit; — darum mit allen Engeln &c.

¶ Dann soll der Priester am Tische des Herrn niederknien und im Namen Aller, welche das Heilige Abendmahl empfangen wollen, das folgende Gebet sprechen:
 

Proper Prefaces
Wir unterwinden uns zu Deinem Tische zu kommen, barmherziger Herr, nicht im Vertrauen auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf Deine große und mannigfaltige Barmherzigkeit. Wir sind unwerth, auch nur die Brosamen zu sammeln, die von Deinem Tische fallen. Doch bleibst Du derselbe Herr, bei dem allezeit Erbarmen ist. Darum verleihe uns, gnädiger Gott, also das Fleisch Deines theuren Sohnes Jesu Christi zu essen und Sein Blut zu trinken, daß unsre sündigen Leiber mögen gereiniget werden durch Seinen heiligen Leib, und unsre Seelen gewaschen durch Sein kostbares Blut, und daß wir allezeit in Ihm bleiben mögen, und Er in uns.   Amen.

¶ Wenn der Priester, am Tische stehend, Brod und Wein so hergerichtet hat, daß er unbehindert und in würdiger Weise das Brot vor der Gemeinde brechen und den Kelch in die Hände nehmen kann, so soll er das folgende Consekrations-Gebet sprechen:
 

Prayer of Humble Access
Lob, Preis und Ehre sei Dir, allmächtiger Gott, himmlischer Vater, daß Du aus Liebe und Erbarmen Deinen einigen Sohn Jesum Christum dahingegeben hast, den Kreuzestod zu unsrer Erlösung zu erleiden ; auf daß Er durch die einmalige Aufopferung Seiner selbst ein vollgültiges, vollkommenes und allgenugsames Opfer, Gabe und Genugthuung darbrächte für die Sünden der ganzen Welt, nachdem Er ein beständiges Gedächtniß dieses Seines kostbaren Todes und Opfers eingesetzt, und in Seinem heiligen Evangelio befohlen hat, dasselbe je und je zu halten, bis daß Er wiederkomme. Denn in der Nacht, da Er verrathen ward, Priest's manual acts(a) nahm Er das Brod, dankte (b) und brach es, und gab es seinen Jüngern und sprach: Nehmet, esset (c), das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; solches thut zu meinem Gedächtnisse. Desselbigen gleichen nahm Er dem Kelch (d), nach dem Abendmahle, und dankte, gab ihn den und sprach: Trinket Alle daraus (e), das ist mein Blut des Neuen Testaments, welches für euch und für Viele vergossen wird, zur Vergebung der Sünden; solches thut, so oft ihr es trinket, zu meinen Gedächtniß.

 Die Oblation.
Darum, o Herr und himmlischer Vater, thun wir, Deine geringen Knechte, nach der Einsetzung Deines geliebten Sohnes, unsres Heilandes Jesu Christi, und begehen und feiern hier vor Deiner göttlichen Majestät mit diesen Deinen heiligen Gaben, die wir jetzt Dir darbringen, das Gedächtniß, welches Dein Sohn uns zu begehen befohlen hat; im Andenken an Sein gebenedeietes Leiden und theures Sterben, an Seine Auferstehung und glorreiche Himmelfahrt; indem wir Dir von Grund unseres Herzens Dank sagen für die unzählbaren Wohlthaten, die uns dadurch erworben sind.

Die Invokation.
Und bitten wir Dich demüthigst, o barmherziger Vater, Du wollest uns erhören; und nach Deiner Allmacht und Güte durch Dein Wort und Deinen Heiligen Geist dies Brod und diesen Wein, Deine Gaben und Geschöpfe, also segnen und heiligen; daß dieweil wir sie nach Deines Sohnes unsres Heilandes Jesu Christi heiliger Einsetzung und im Andenken an Sein Leiden und Sterben empfangen, wir Seines gebenedeieten Leibes und Blutes mögen theilhaftig werden. Und wir begehren ernstlich von Deiner väterlichen Güte, daß Du dies unser Lob- und Dankopfer gnädigst annehmest; bitten auch demüthiglich, daß durch das Verdienst und den Tod Deines Sohnes Jesu Christi und durch den Glauben an Sein Blut, wir sammt Deiner ganzen Kirche mögen Vergebung der Sünden und aller übrigen Wohlthaten Seines Leidens erlangen; Und hier erbieten und geben wir Dir, o Herr, uns selbst, mit Seele und Leib, zu einem vernünftigen, heiligen und lebendigen Opfer; und bitten demüthiglich, daß wir und Alle, die an dieser heiligen Communion Theil haben, mögen würdiglich den kostbaren Leib und das theure Blut Deines Sohnes Jesu Christi empfangen, daß wir erfüllt seien mit Deiner Gnade und himmlischen Segen, und ein Leib mit ihm werden, daß Er in uns wohne und wir in Ihm. Und ob wir gleich durch unsre vielfachen Sünden unwerth sind, Dir Opfer darzubringen; bitten wir Dich doch, Du wollest dies als schuldige Pflicht und Dienst annehmen; unser Verdienst nicht ansehen, sondern unsere Uebertretungen vergeben, durch Jesum Christum unsern Herrn; durch welchen und mit welchem in der Einigkeit des Heiligen Geistes Dir, allmächtiger Vater, sei alle Ehre und Herrlichkeit in Ewigkeit.   Amen.

¶ Hier mag ein Choral gesungen werden.

¶ Dann soll der Priester zuerst das Heilige Sakrament in beiderlei Gestalt selbst nehmen, und darnach dasselbe den etwa anwesenden Bischöfen, Priestern und Diakonen reichen, und hierauf es der Gemeinde in geordneter Reihenfolge austheilen, indem er es Jedem in seine Hand giebt, wobei Alle in Andacht knien. Und bei Darreichung des Brotes soll er sprechen:
 

Prayer of Consecration
Der Leib unsres Herrn Jesu Christi, für Dich dahingegeben, bewahre Dir Leib und Seele zum ewigen Leben. Nimm hin und iß dies zum Gedächtniß, daß Christus für Dich gestorben, und genieße Seiner in Deinem Herzen, im Glauben mit Danksagung.

¶ Und der Geistliche, welcher den Kelch reicht, soll sprechen:

Das Blut unsres Herrn Jesu Christi, für Dich vergossen, bewahre Dir Leib und Seele zum ewigen Leben. Solches trinke zum Gedächtniß, daß Christi Blut für Dich vergossen ward, und sei dankbar.

¶ Wenn das konsekrirte Brod oder der konsekrirte Wein zu Ende gehen, bevor Alle communicirt haben, so soll der Priester in der vorgeschriebenen Form mehr konsekriren, beginnend mit den Worten: „Lob, Preis und Ehre sei Dir, Allmächtiger Gott,” und endend mit den Worten: „Seines gebenedeieten Leibes und Blutes mögen theilhaftig werden.”

¶ Nachdem Alle communicirt haben, soll der Geistliche zu dem Tische des Herrn zurückkehren und ehrerbietig darauf hinstellen, was von den konsekrirten Elementen übrig ist, und dasselbe mit einem reinen Leintuche bedecken.

¶ Dann soll der Geistliche das Vater Unser beten, indem die Gemeinde jede Bitte nachspricht.
 

Words of Administration
Vater unser, der Du bist im Himmel: Geheiliget werde Dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser täglich Brod gieb uns heute; Und vergieb uns unsre Schulden, wie wir vergeben unsern Schuldigern; Und führe uns nicht in Versuchung, Sondern erlöse uns von dem Übel. Denn Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, in Ewigkeit.   Amen.

¶ Darnach soll wie folgt gesprochen werden.
 

Lord's Prayer
Allmächtiger und ewiger Gott! wir sagen Dir inbrünstig Dank, daß Du uns, welche an diesen heiligen Sakramenten gebührend theilgenommen haben, mit der geistlichen Speise des kostbaren Leibes und Blutes Deines Sohnes, unsres Heilandes Jesu Christi, erquicket hast; und uns darinnen Deiner Huld und Güte versicherst; daß wir also einverleibt sind als wahre Glieder in den geistlichen, geheimnißvollen Leib Deines Sohnes, welcher ist die heilige Gemeinschaft aller Deiner Gläubigen; und sind gleicherweise in Hoffnung Erben Deines ewigen Reiches durch das Verdienst des theuren Leidens und Sterbens Deines lieben Sohnes, und wir bitten Dich demüthiglich, o himmlischer Vater, uns also beizustehen mit Deiner Gnade, daß wir in solcher heiligen Gemeinschaft beharren mögen, und alle guten Werke thun, darinnen Du uns zu wandeln verordnet hast; durch Jesum Christum unsern Herrn, welchem mit Dir und dem Heiligen Geiste sei alle Ehre und Herrlichkeit, in Ewigkeit.   Amen.

¶ Hierauf soll, indem sich alle erheben, das Gloria in Excelsis oder ein passender Choral gelesen oder gesungen werden.

Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erben, und den Menschen ein Wohlgefallen.
    Wir loben Dich, wir benedeien Dich, wir beten dich an, wir preisen Dich, wir sagen Dir Dank um Deiner großen Ehre willen, o Herr Gott, himmlischer König, Gott allmächtiger Vater.
    O Herr, eingeborener Sohn Jesu Christe; o Herr Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters, der Du hinnimmst die Sünd' der Welt, erbarm Dich unser; der Du hinnimmst die Sünd' der Welt, erbarm Dich unser; der Du hinnimmst die Sünd' der Welt, nimm an unser Gebet; der Du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarm Dich unser.
    Denn Du allein bist heilig, Du bist allein der Herr, Du bist allein der Höchste, o Christus, mit dem Heiligen Geiste, in der Herrlichkeit Gottes des Vaters.   Amen.

¶ Dann soll der Priester (der Bischof, wenn er gegenwärtig ist,) die Gemeinde mit diesem Segen entlassen:
 

Thanksgiving
Der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in der Erkenntniß und Liebe Gottes und Seines Sohnes Jesu Christi unsres Herrn. Und der Segen Gottes, des Allmächtigen, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, komme über euch und bleibe bei euch immerdar.   Amen.
 
Blessing

¶ Collekten, welche der Geistliche seinem Ermessen nach am Ende des Morgen- oder Abend-Gebetes, oder der Communion gebrauchen kann.

Stehe uns gnädiglich bei, o Herr, in unsrem Flehen und Gebet, und leite den Weg Deiner Diener zur Erlangung des ewigen Heiles; daß unter allem Wandel und Zufall dieses vergänglichen Lebens dieselben immerdar durch Deine gnädige und allzeit bereite Hilfe mögen beschirmet werden; durch Jesum Christum unsern Herrn.   Amen.

Verleihe uns, wir bitten Dich, allmächtiger Gott, daß das Wort, welches wir heute mit unsern leiblichen Ohren gehört haben, durch Deine Gnade in unserm Herzen solche Wurzel fassen möge, daß es in uns die Früchte eines gottseligen Lebens hervorbringe, zur Ehre und zum Preise Deines Namens; durch Jesum Christum unsern Herrn.   Amen.

Leite uns, o Herr, in allen unsrem Vornehmen mit Deiner huldreichen Gnade, und fördre uns durch Deine beständige Hilfe, daß in allen Werken, welche wir mit Dir beginnen, fortführen und vollbringen, wir Deinen heiligen Namen verherrlichen, und endlich durch Deine Barmherzigkeit das ewige Leben ererben; durch Jesum Christum unsern Herrn.   Amen.

Allmächtiger Gott, Du Brunnquell aller Weisheit, der Du weißt, was wir bedürfen, ehe denn wir bitten, und kennest unsre Unwissenheit im Bitten: Wir flehen zu Dir, habe Mitleid mit unsrer Schwachheit; und was durch unsre Blindheit wir nicht verstehen, und wir um unsrer Unwürdigkeit willen uns nicht unterminden mögen zu bitten, das gieb uns in Gnaden; durch das Verdienst Deines Sohnes Jesu Christi unsres Herrn.   Amen.

Allmächtiger Gott, der Du verheißen hast, uns zu erhören, so wir Dich um etwas bitten in Deines Sohnes Namen: Wir flehen Dich an, neige gnädiglich Dein Ohr zu uns, die wir jetzt mit Gebeten und Bitten zu Dir gekommen sind ; und laß uns Alles, was wir nach Deinem Willen im Glauben erbeten haben, auch wirksam erlangen zur Linderung unsrer Noth, und Dir zu Preis und Ehren; durch Jesum Christum unsern Herrn.   Amen.

¶ An Sonn- und Feiertagen (auch wenn keine Predigt oder Communion stattfindet) soll alles, was zur Communion verordnet ist, bis zum Ende des Evangeliums gesprochen werden, indem mit dem Segen geschlossen wird.

¶ Und wenn von dem konsekrirten Brot und Wein nach der Communion noch etwas übergeblieben ist, so soll es nicht aus der Kirche getragen werden, sondern dasselbe soll gleich nach dem Segen, von dem Geistlichen und anderen Communikanten, ehrerbietig gegessen und getrunken werden.

¶ Wenn der Geistliche die Feier des heiligen Abendmahls ankündigt (was allemal an dem zunächst vorhergehenden Sonn- oder Feiertage geschehen muß), so soll er diese nachstehende Vermahnung ganz, oder, nach Gutdünken, theilweise verlesen:
 

Collects
Geliebte in Christo! Am nächsten —— Tage gedenke ich, mit Gottes Hilfe allen denen, die im rechten Glauben und wahrer Andacht sich bereitet haben, das hochtröstliche Sakrament des Leibes und Blutes Jesu Christi zu reichen; zum Gedächtniß an Sein verdienstliches Kreuz und Leiden, dadurch Wir allein unsrer Sünden Vergebung erlangen und des Himmelreiches theilhaftig werden. Darum ist es unsre schuldige Pflicht, dem allmächtigen Gott, unsrem himmlischen Vater, demüthig und inbrünstig Dank zu sagen, daß Er Seinen Sohn, unsern Heiland Jesum Christum dahingegeben, nicht nur für uns zu sterben, sondern auch unsre geistliche Speise und Nahrung zu sein in diesem heiligen Sakrament. Und dieweil dies etwas so Göttliches und Tröstliches ist für die, so es würdig empfahen, aber auch so Gefahr bringend für die, welche Sich unterwinden es unwürdig zu genießen: so liegt es mir ob, euch zu ermahnen, daß ihr in Zeiten erwäget die Würde dieses heiligen Geheimnisses, und die große Gefahr des unwürdigen Genusses; und daß ihr euer Gewissen prüfet und erforschet, nicht leichtfertig und als die, so Gotte lügen, sondern also, daß ihr heilig und rein zu solch heiligem Festmahle kommen möget, in dem Hochzeitskleide, das Gott in der heiligen Schrift fordert, auf daß ihr angenommen werden möget als würdige Genossen Seines heiligen Tisches.
    Zu dem Ende sollt ihr erstens euer Leben und Wandel prüfen nach dem Maße der Gebote Gottes, und wo ihr findet, daß ihr gesündigt habt, in Gedanken, Worten oder Werken, Leid tragen über eure Sündhaftigkeit und dem allmächtigen Gott eure Schuld bekennen, mit dem ernsten Vorsatze euer Leben zu bessern. Und wo ihr deß inne werdet, daß ihr euch nicht nur wider Gott versündigt habt, sondern auch wider euren Nächsten, sollt ihr euch mit demselben versöhnen, und bereit sein, Ersatz und Genugthuung zu leisten, so Weit ihr irgend vermögt, für allen Schaden und Unrecht, so ihr irgend Jemandem zugefügt, und gleichermaßen bereit, Andern zu vergeben, die sich wider euch versündigt haben, wie ihr Vergebung eurem Versündigungen von Gott begehret. Denn so ihr andren Sinnes dies heilige Sakrament empfahet, wirket dasselbe nichts andres als eure desto größere Verdammniß. Darum: ist etwa unter euch ein Gotteslästerer oder ein Widersacher oder Schmäher seines Wortes, ein Ehebrecher, oder lebt einer in Bosheit, oder Neid oder sonst einem schweren Verbrechen: der thue Buße über seine Sünden, oder nahe sich nicht diesem heiligen Tische.
    Und weil Niemand zum heiligen Abendmahle kommen soll, außer im vollen Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit und mit einem ruhigen Gewissen; so möge, wer etwa sein Gewissem hiebei nicht beruhigen kann, sondern weiterem Rathes und Trostes bedarf, zu mir oder zu sonst einem Diener des göttlichen Wortes kommen, und seine Bekümmerniß ansagen, damit er solchen Rath und Weisung empfange, als ihm zur Stillung seines Gewissens und zur Entledigung von allen Bedenken und Zweifeln dienlich sein mag.

¶ Wo aber die Gemeinde lässig ist in der Theilnahme am heiligen Abendmahl, soll der Geistliche statt der vorstehenden die folgende Vermahnung gebrauchen:

Geliebte in Christo! Am nächsten Tage gedenke ich, durch Gottes Gnade, des Herrn Mahl zu feiern: wozu ich in Gottes Namen euch alle einlade; und ermahne euch, um des Herrn Jesu Christi willen, daß ihr euch nicht weigert zu kommen, nachdem Gott selbst euch so liebreich berufen und geladen hat. Ihr wisset, was für ein betrübtes und unfreundlich Ding es ist, wenn Jemand ein reiches Fest bereitet und seinen Tisch mit Speise und Trank und allem Guten bedeckt hat, und es fehlt an Nichts als daß die Gäste Sich zu Tische setzen; aber die so geladen sind, weigern sich dessen aus keiner andern Ursach, denn aus großem Undank, Wer unter euch, so ihm solches geschähe, würde nicht darob erregt werden? Wer würde nicht meinen, daß ihm ein groß Unrecht und Schade widerfahren sei? Sehet denn wohl zu, meine Geliebtesten in Christo, daß ihr nicht, wo ihr euch von diesem heiligen Mahle entziehet, Gottes Zorn wider euch erreget. Es ist wohl leicht gesagt: Ich mag zur Communion nicht kommen, dieweil ich durch weltliche Geschäfte behindert bin. Aber solche Entschuldigung ist nicht so leicht annehmbar bei Gott. Spricht Jemand: Ich bin ein großer Sünder, und darum fürchte ich mich zu kommen; warum bekehrst du dich denn nicht und thuest Buße? Wenn Gott euch ruft, schämt ihr euch dann nicht zu sagen, ihr wollet nicht kommen? Wo ihr zu Gott zurückkehren solltet, wollet ihr euch entschuldigen und sagen, daß ihr nicht bereit seiet? Erwäget ernstlich, wie wenig solch eitle Entschuldigungen vor Gott gelten. Diejenigen, welche Sich des Abendmahls im Evangelio weigerten, weil sie einen Acker gekauft hatten, oder hingingen ihr Joch Ochsen zu besehen, oder weil sie ein Weib genommen hatten, wurden nicht so leicht entschuldigt, sondern vielmehr unwerth erachtet des himmlischen Mahles. Darum kraft meines Amtes lade ich euch in Gottes Namen, rufe euch an Christi Statt, ermahne euch bei eurer Seelen Seligkeit, daß ihr an diesem heiligen Abendmahle Theil nehmet. Denn, wie der Sohn Gottes sich herbeigelassen, Seine Seele im Kreuzestode für euer Heil dahinzugeben, so seid ihr auch verbunden, das Sakrament zum Gedächtniß Seines Opfertodes zu empfangen, wie Er selbst befohlen hat; wo ihr aber solches zu thun versäumet, so erwäget bei euch selbst, wie großes Unrecht wider Gott ihr begehet, und wie schwere Strafe deswegen über euren Häupten hanget, weil ihr euch muthwillig vom Tische des Herrn enthaltet und von den Brüdern abgesondert, die da kommen, des Festmahles und der himmlischen Speise zu genießen. So ihr diese Dinge ernstlich erwäget, werdet ihr durch Gottes Gnade zu einem bessern Vorsatze zurückkehren. Und daß Solches geschehe, werden wir nicht aufhören, den allmächtigen Gott, unsern himmlischen Vater, in demüthigem Flehen anzurufen.

Exhortations

 

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